Reise nach Kroatien
Als unser
Sarplaninac Rüde Johnny im Alter von fast 13 Jahren starb, waren wir
voller Trauer und Schmerz. Caira, die Sarplaninac Hündin tröstete uns
zwar, doch an einen Gefährten für sie konnten wir einfach nicht denken. Zu
groß war der Kummer aber auch die Sorge, den "Neuen" mit Johnny zu vergleichen und ihm dadurch
nicht gerecht werden zu können.
Etwa ein halbes Jahr später entdeckte
ich durch Zufall das Foto eines Tornjak.
Nach langem Warten, vielen Schreiben und Telefonaten war es dann endlich so weit: Chakka, so sollte er heißen, wurde am 17.3.2001 geboren. Nach weiteren 8 Wochen, konnte ich endlich - am 11.5.2001 - die sehnsüchtig erwartete Reise nach Kroatien antreten. Freundin Karo fuhr mit. Foto: Ljiljana, Chakkas Züchterin Die erste Zwischenstation
machten wir in Österreich bei Alex,
Foto: Alex Hutter Am nächsten Morgen sollte die Reise nach Sibenik beginnen. Wir fuhren, es war vielleicht 3 Uhr in der Früh los, damit wir mittags bei Ljiljana sein konnten, um ausgiebig die Hunde zu sehen und auch ein wenig von Kroatien bzw. Sibenik zu erleben. Als es langsam hell wurde waren wir bereits in Slowenien, das sich kaum von Österreich unterscheidet. Die Häuser haben ähnliche Vorgärten, sind ähnlich gebaut....nur die Tatsache, dass wir über die Grenze gefahren waren sagte uns, dass wir nun in Slowenien waren. Nach einer längeren Fahrt passierten wir dann die nächste Grenze..... nach Kroatien. Es kam uns vor, als würde ein Vorhang gelüftet, der uns Einblick in eine andere Welt gestattete.
Fotos: Ilona Hambitzer Der Weg führte über Zagreb nach Karlovac - dort konnte man noch viele verlassene und zerstörte Häuser und auch solche mit Einschusslöchern sehen - weiter durch Täler im Norden Kroatiens in das dalmatische Hochland. Durch die Hochebene zog sich eine Straße, mit zahlreichen Kurven und Unebenheiten bis nach Zadar. Die Berge hatten Baumbestand, in den Tälern waren Wiesen. Besonders fielen uns die am Wegesrand aufgebauten kleinen Stände mit Käse und Schnaps auf, aber auch die großen Grillfeuer, an denen ganze Schweine am Spieß gebraten wurden. Auf der Rückfahrt haben wir übrigens den selbst gemachten Käse und auch den Schnaps gekauft. Die Leute begrüßten uns mit freundlichen deutschen Worten. Weiter ging die Fahrt durch
karge Landschaften,
Täler und Berghänge hatten spärliche Vegetation (Karstgebirge).
Fotos: Ilona Hambitzer
Recht schnell
hatten wir das Haus von Ljiljana gefunden,
Chakka gehörte zu den Ersten, der sich uns Neulinge mit großem Interesse ansah. Ich war absolut hingerissen von diesem kleinen Kerl, der schönste Hund, den ich je gesehen hatte. Natürlich wurden erst einmal alle Hunde begrüßt, einschließlich der erwachsenen Hunde. Wir setzten uns mitten in die kleine Gruppe und schauten zu, wie sie spielerisch miteinander rauften, die Mama ärgerten, die Tante belagerten usw. Eigentlich hätte man immer an dieser Stelle sitzen bleiben können. Nachdem wir eine Weile bei den Hunden saßen, wurden wir ins Haus gebeten, wo Ljiljana uns mit einem reich gedeckten Tisch erwartete. Bucak, der Rüde bellte uns ein wenig an, blieb aber an seinem Platz......aber, sein Blick hielt uns ab, ihn ebenso wie die Hündinnen in unsere Begrüßung einzubeziehen. Wir waren sehr beeindruckt von ihm. Bucak ist Chakkas Großvater.
Fotos: Ilona Hambitzer Die Zeit verging viel zu schnell und so gegen 15:30 Uhr entschlossen wir uns noch einen Bummel durch Sibenik zu machen und dann unser Hotel aufzusuchen, damit wir uns ein wenig erholen konnten. Um 19:30 Uhr waren wir nämlich mit Ljiljana und ihrem Mann verabredet, die uns in ein Fischrestaurant direkt am Hafen mit Blick aufs Meer eingeladen hatten.
Die kleinen Hunde wurden noch einmal gestreichelt, die letzten Fotos gemacht und dann machten wir uns auf den Weg Foto: Ilona Hambitzer Sibenik,
unweit der Einmündung der Krka gelegene Hafenstadt Norddalmatiens, Am bekanntesten ist die Kathedrale venezianisch- italienischen Geistes, die Sveti Jakov. Sie gehört zum Weltkulturerbe und steht unter Schutz der UNESCO. Vermutlich wollten die Venezianer, die zum Zeitpunkt der Erbauung im Jahre 1431 seit ca. 20 Jahren in der Stadt das Sagen hatten, hiermit ein Zeichen setzen. Leider war die Kathedrale zu der Zeit, als wir den großen Platz besuchten, geschlossen. Aber der Anblick der leuchtend weißen Steine, die die Kathedrale vollkommen aus ihrer Umgebung heraushob, bleibt unvergessen. Von der Hafenstraße entlang ging man bis zu den Molen, dort öffnete sich das Panorama der Altstadt. Hier sahen wir sogar noch in einigen Häusern Einschusslöcher aus den vergangenen Kriegstagen. Von den Molen hatte man einen überwältigenden Blick auf die Festung Sveta Ana, die in den Hang gebaute Stadt, die Kuppel der Kathedrale und die teilweise noch vorhandene Meeresmauer. Eine Treppengasse, die den Hügel hinauf zur Festung Sveta Ana führte, bot uns oben angekommen einen fantastischen Ausblick rundum. Nachdem wir uns ein wenig in unserem Hotel, das einen direkten Zugang zum Wasser hatte ausgeruht hatten, fuhren wir zu dem Fischrestaurant, in das Ljiljana und ihr Mann uns eingeladen hatten. Es war ein sehr schöner Abend, wir haben uns prächtig verstanden, gelacht, erzählt und ausgiebig und gut gegessen. Reichlich müde fuhren wir gegen Mitternacht ins Hotel, dort wurde aber gerade ein Fest gefeiert, sodass an Schlaf überhaupt nicht zu denken war. Am nächsten Morgen recht
früh verabschiedeten wir uns mit ein paar Tränen in den Augen von Ljiljana,
trugen die Welpen zum Auto und fuhren los. Zunächst bekam den Hunden die
Autofahrt überhaupt nicht, doch nachdem sie den Boden des Autos aufsuchten
und es sich dort bequem machten, schliefen sie fast die ganze Zeit. Gegen 18 Uhr waren wir wieder in Österreich, bei Doris und Alex. Deren Kinder erwarteten uns schon voller Ungeduld. Die Welpen bekamen nun endlich etwas zu fressen, inspizierten das gesamte Grundstück, begannen mit der Umgestaltung des Gartens und fühlten sich sichtlich wohl. Foto: Ilona Hambitzer In der Nacht schliefen die Hunde nach vorherigem Protest in unserem Bett. Gegen 11 Uhr am nächsten Morgen machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Heimweg. Das Wetter war schlecht. Es regnete und gewitterte, sodass wir nur einmal anhalten konnten zum Gassigehen. Aber das machte Chakka nichts aus, er lag im Fußraum und schlief. Um ca. 18:30 Uhr waren wir endlich wieder zu Hause. Caira war
überhaupt nicht begeistert, sie knurrte den kleinen Wicht an und wollte
sich ihn sichtlich vom Hals halten.
Caira ergab sich dann irgendwann in ihr Schicksal. Beide mochten sich sehr, sie waren ein Herz und eine Seele, wie man so schön sagt. Caira starb am 31.5.06, hinterließ eine große Lücke........ nicht nur bei uns Menschen, auch Chakka vermisst sie. Lange hat er sich nicht getraut ihre Plätze zu besetzen. Das Haus ist leer geworden ohne sie. Foto: Ilona Hambitzer
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